Farbe und Form im Raum

Boris Doempke überträgt Elemente des Bildhaften in den Raum. Dabei dient das räumliche Umfeld mit seinen spezifischen Eigenschaften nicht als Kulisse, sondern wird zum integralen Bestandteil der Installation, des Raumbildes. Diesem steht der Betrachter zunächst gegenüber, bevor er näher tritt und das „Bild” in seinen Dimensionen erkundet. Seine eigene Bewegung erzeugt so eine virtuelle Motorik sich ständig wandelnder Bilder und schafft die Dynamik der Arbeiten.
Doempkes Installationen entstehen nach sorgfältiger Untersuchung der Architektur mittels Photographie und maßstabsgetreuem Modell, seltener Zeichnung. Darauf aufbauend wird die Arbeit entwickelt und realisiert. Farbig gefasste Stäbe - aus Holz oder Aluminium - verschiedenen Querschnitts und unterschiedlicher Länge bilden die Grundlage eines komplizierten Zusammenspiels. In der Folge entsteht unter Vermeidung von Masse ein Gefüge von Balance und Dynamik - und so die typische Leichtigkeit seiner Arbeiten mit ihrer expandierenden Farbigkeit.

„Tatsächlich wirken seine filigranen Raumzeichnungen so, als habe er den Räumen deren Geschichte abgelauscht, als habe er gewissermaßen den Subtext der Architektur erkundet ... Doempke öffnet mit schwebender Farbe und offener Form einen Dialog mit dem Raum, der Architekturen mit ungewohnter und ungewöhnlicher Intensität erleben lässt.” (Rainer Beßling, Bremen 2016.)